MAM. manufaktur für aktuelle musik

Hang Su: THE BODY MEMORY (UA)

 

Ursprünglich in Köln verortet, haben sich Arbeitsschwerpunkt und Wohnorte der manufaktur für aktuelle musik inzwischen nach Berlin verlagert. THE BODY MEMORY, die zweite gemeinsame Arbeit des Ensembles mit dem chinesisch-deutschen Komponisten und Bildenden Künstler Hang Su, macht das Berlin der achtziger Jahre wieder lebendig und überblendet es mit Ritualen, die ins historische China führen.

Zwei Personen, die auf verschiedenen Seiten der Mauer wirkten, stehen im Zentrum. Jürgen Baldiga war der Fotograf der queeren Subkultur Westberlins. Noch 1986 war dagegen der Autor Ronald M. Schernikau in die DDR emigriert. Beide starben sie an den Folgen ihrer HIV-Infektion. Unveröffentlichtes aus beider Archiven bildet den Fundus dieser Erinnerungsreise, die Elemente aus Text, Performance und Konzert zu einem bilderreichen Theater vereint. In Hang Sus Aneignung wandeln sich Balidgas Fotografien in graphische Partituren. Nicht allein Klang, auch die Körperbewegung der ausführenden Musiker sind ihnen mit eingeschrieben. Unentwirrbar fließt auch Hang Sus eigenes Erinnern mit ein – seine damaligen Jahre des Fremdseins als Künstler zwischen zwei Kulturen. Nach Berlin gelangt so unter anderem auch die alte Legende um Hu Tianbao. Hingerichtet weil er Männer liebte, wird er von den Beamten der chinesischen Unterwelt in den Körper eines Kaninchens versetzt und zum Schutzpatron der Homosexuellen erhoben.

Konzept, Komposition, Regie, Bühne: Hang Su | Text: Daniel Schmidt, Hang Su

Mit: Paul Hübner, Trompete | Richard Haynes, Klarinette | Sabrina Ma, Percussion | Ludwig Obst, Stimme | Hang Su, Qin

Ort: Ballhaus Ost, Pappelallee 15

Dauer: ca. 60 Minuten

Aufführungen:
So 29.9., 16:30 Uhr
So 29.9., 19:00 Uhr

Ticketinformationen

Eine Produktion von MAM.manufaktur für aktuelle Musik. Gefördert durch die Initiative Neue Musik Berlin e. V. und den Musikfonds e. V. aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Mit herzlichem Dank für die Unterstützung an das Schwule Museum Berlin, Aron Neubert, Thomas Keck und Ellen Schernikau.